B. Sc. Energiemanagement aus der Sicht eines Energiedienstleisters

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Bildquelle: Peter Neuhaus
Bildquelle: Peter Neuhaus

B. Sc. Energiemanagement aus der Sicht eines Energiedienstleisters

Interview mit Peter Neuhaus, Leiter Operativer Vertrieb der RheinEnergie AG

Die EBZ Business School (FH) bildet über den neuen, berufsbegleitenden Studiengang B. Sc. Energiemanagement für Gebäude und Quartiere spezielle geschulte Wirtschaftsingenieure aus. Der Studiengang und damit die Absolventen sind auch und vor allem für die Energieanbieter und -dienstleister attraktiv. Die RheinEnergie AG etwa beteiligte sich intensiv an der Konzeptionierung des neuen Bachelorstudiengangs. Was hier für Ziele, Wünsche und Erwartungen bestehen, erfuhr das EBZ in einem Interview mit Peter Neuhaus von der RheinEnergie AG.

Die RheinEnergie AG mit Sitz in Köln ist ein regionaler Energieversorger. Das Unternehmen versorgt rund 2,5 Millionen Menschen sowie Geschäftskunden aus Industrie, Handel und Gewerbe mit Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser. Das belieferte Areal liegt vom Rhein-Erft-Kreis westlich der Stadt Köln bis hinein ins Bergische Land im Osten, von Leverkusen im Norden bis in das nördliche Rheinland-Pfalz. Zudem beliefert die RheinEnergie AG Großkunden im gesamten Bundesgebiet mit Strom und bietet Energiedienstleistungen wie z.B. Contracting an.

Herr Neuhaus, warum ist es – aus der Sicht eines Energiedienstleisters – notwendig, einen solchen Studiengang anzubieten?

Bevölkerungs- und Flächenwachstum, neue Wohn- und Mobilitätsgewohnheiten – die zunehmende Urbanisierung stellt Wohnungswirtschaft und Energiewirtschaft gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Und birgt damit zugleich die Chance, eine branchen- und sektorübergreifende Perspektive einzunehmen. Neue Schnittstellen zwischen der Wohnungswirtschaft und Energieversorgern bilden dabei die Basis zur Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte. Diese komplexen und bisher weitgehend branchenspezifisch bearbeiteten Themenfelder möchten wir nunmehr zielgerichtet zusammenführen und somit künftig wesentliche Stellschrauben mit Blick auf Effizienz und CO2-Minderung in einem „Zahnrad“ bewegen.

Warum – und für wen – ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll, einen solchen Studiengang zu durchlaufen?

Für Städte und Kommunen wird es immer bedeutender, Bewusstsein für die gesamtheitlichen Zusammenhänge von Quartieren und deren energetischen und wirtschaftlichen Belange zu schaffen. Hier möchten wir einen Beitrag leisten, um jungen Menschen ein hervorragendes Fundament für den Einstieg in das Berufsleben in einer bedeutenden und wachsenden Branche zu ermöglichen. Im besonderen Fokus stehen hierbei Menschen, die technisches und betriebswirtschaftliches Interesse mit der Verantwortung für nachhaltiges und ökologisch wertvolles Wohnen und Arbeiten verbinden.

Warum haben Sie bzw. hat Ihr Unternehmen an der Konzepterstellung mitgewirkt?

Für RheinEnergie als Energiedienstleister sind die Themen ressourcenschonende Energieerzeugung und -einsatz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit von herausragender Bedeutung, wofür wir sehr gut ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen suchen, die sich mit allen Fragen rund um das „Managen von Energie“ beschäftigen. Die klassische Energieversorgung, also Geschäftsmodelle, Wertschöpfungskette, Infrastruktur etc., wird sich immer stärker verändern, hierzu braucht es neue Ideen, Konzepte und Lösungsansätze, die die Absolventen und Absolventinnen des Studiengangs Energiemanagement im Hause RheinEnergie mitgestalten können. Mit der Urbanisierung und neuen Quartierslösungen geht gleichermaßen eine ökologisch sinnvolle dezentrale Wärme- und Stromerzeugung mit hohem Autarkiegrad einher. Daher sehen wir in der Möglichkeit der Konzepterstellung eine große Chance, sehr frühzeitig zukünftiges Fach- und Führungspersonal zu entwickeln

Was sehen Sie hier für Vorteile für Ihr Unternehmen?

Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass Studenten, die diesen Studiengang absolviert haben, bereits in der Lage sind, sämtliche komplexen Konzepte der Energieversorgung sowie Gebäude und Quartiere aus verschiedenen Blickwinkeln heraus kompetent beurteilen zu können. Sie werden in der Lage sein, den Spagat zwischen technischen Anforderungen, wirtschaftlicher Umsetzung und Nachhaltigkeit/Umweltbewusstsein zu meistern. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil auf dem Markt und gibt uns die Möglichkeit, frühzeitig auf die sich immer schneller verändernden Entwicklungen und Anforderungen im Energiesektor zu reagieren.